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Beginn der Beikost - Wie und Wann?

Dein Kind steht kurz vor der Einführung der Beikost. Wie geht es dir dabei?

Ich weiß zwar nicht, wie es euch ergeht, aber bei meiner ersten Tochter als das Thema Beikost immer näher rückte, hatte ich am Beginn das Gefühl, dies sei eine eigene Wissenschaft und irgendwie dachte ich Beikost sei etwas für Eingeweihte. Das Thema Beikost war bei mir mit so vielen Gefühlen verbunden. Auf der einen Seite war ich glücklich, dass sie sich so gut entwickelt und immer größer wird und auf der anderen Seite war es ein erster Abnabelungsprozess für mich.

Ich kann mich gut erinnern, in jeder Broschüre oder im Internet habe ich unterschiedliche Leitsysteme über die Beikosteinführung gefunden, in unterschiedlichen Farben. Und umso mehr ich mich damit beschäftigte, umso mehr fand ich meinen Weg.


Wer kennt nicht diese Mythen rund um die Beikost:


- Man muss unbedingt so früh wie möglich mit Beikost starten, weil die Muttermilch nicht mehr nahrhaft ist

- Beikost braucht einen Beikostplan

- Beikost ist nur Breikost

- Beikost ersetzt Stillmahlzeiten

- Beikost soll mit 4 Monaten starten

- Babys die essen schlafen besser


Bei diesem Thema sollte nie vergessen werden „Jedes Kind ist anders und isst auch anders“


Die American Academy of Pediatrics stellt fest: „Es gibt keine beste Methode zum Beifüttern“. Wenn man global schaut, dann merkt man das in Spanien mit Obst begonnen wird, in Amerika mit Reisflocken, in den asiatischen Ländern mit Reis und Fisch. Bei uns wird meist mit Karotten gestartet.


Was wichtig bei diesem Thema ist, achte auf dein Kind. Lass dich von ihm leiten und sei nicht enttäuscht, wenn mal etwas nicht so funktioniert, dann gib euch noch Zeit.


Das Regelwerk für die Beikost scheint so komplex zu sein und es hält sich der Gedanke, dass man sich an eine notwendige Reihenfolge halten soll. Es ist aber nicht zwingend notwendig sich an die Beikostvorgaben zu halten. Aber natürlich wer sich besser fühlt und lieber ein vorgegebenes Schema hat, dann kann man sich gerne mit einem Beikostplan arbeiten aber bitte immer im Hinblick auf die Bedürfnisse deines Kindes.

Was man nicht vergessen sollte, es heißt Beikost. Im ersten Lebensjahr sollte die Muttermilch oder die Pre Nahrung vorrangig sein. Deshalb hat man auch keinen Druck oder Stress. Dein Kind erhält seine Nährstoffe über die Milch und Essen sollte Spaß machen, neues entdecken und experimentieren.


Es gibt nur ein paar Regeln, und zwar manche Lebensmittel sind noch nicht geeignet für Babys, das wären:


- Honig

- Rohe Eier

- Rohes Fleisch

- Salzige Lebensmittel

- Zucker

- Kleine Lebensmittel – wie z.B. Nüsse oder Weintrauben – Erstickungsgefahr

- Lebensmittel mit Zusatzstoffen

- Fertiggerichte

- Rohmilch


Wann ist aber jetzt der richtige Zeitpunkt?

Die WHO empfiehlt die ersten 6 Monate ausschließlich zu stillen. Die meisten Kinder zeigen rund um den 6. Lebensmonat Interesse an ihrer Umwelt und auch Interessen am Essen. Mit der Beikost sollte nicht vor der 17. Lebenswoche begonnen werden. Denn wenn die Beikost zu früh eingeführt wird (also vor der 17.Lebenswoche) dann besteht ein höheres Risiko, dass eine Allergie entwickelt wird, das Übergewicht mal ein Thema wird und der Magen-Darm-Trakt ist noch nicht so ausgereift und die Nieren funktionieren noch nicht richtig. Also wenn man vor der 17. Lebenswoche beginnt, könnte dies Allergien auslösen.


Es gibt ein paar Anhaltspunkte für die Beikosteinführung:


- Dein Kind sollte ohne große Unterstützung aufrecht auf deinem Schoß sitzen und der Kopf sollte recht stabil sein

- Der Zungenstoßreflex ist verschwunden. Was ist das? Das ist ein Reflex, bei dem das Kind automatisch alles aus dem Mund herausschiebt

- Die Hand-Mund Koordination ist bereits ausgeprägt – also dein Kind greift nach Essbaren und schiebt es sich in den Mund

- Und nicht zu vergessen: alle Beteiligten sind entspannt und gut drauf


Beikost kann so vielfältig sein. Du kannst deinen Kind Brei anbieten oder Fingerfood (BLW) oder beides kombiniert.


Lange gab es Vorgaben, dass Lebensmittel die potenzielle Allergien auslösen, eher später erst gegeben werden sollten, man glaubte dadurch könnten Allergien vorgebeugt werden. Dafür gibt aber keine Belege.

Der Zeitpunkt der ersten Beikostmahlzeit (also ob in der Früh, Mittag oder Abend) kann von den Eltern unter der Berücksichtigung ihres Kindes selbst bestimmt werden. Es gibt hier kein richtig und falsch. Achte darauf was dein Baby will.

Es wird vermutet, wenn man früher mit Allergenen in Berührung kommt, dass dies allergievorbeugend sei. Es gibt Hinweise, wenn man im ersten Lebensjahr dem Kind Fisch zum Konsumieren gibt, dass dies vor allergischen Erkrankungen schützen kann.


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